cand.med.univ.

Seit dem Wintersemester 2004 studiere ich Humanmedizin an der ()Medizinischen Universität Wien.
Hier gibt's Infos über unseren neuen Studienplan, medizinische Links und ein paar Informationen über meine eigenen Intentionen, Medizin zu studieren.

Der Studienplan

Seit mittlerweile 3 Jahren gibt es an der MUW einen neuen Studienplan für Humanmedizin (N202).
Die Ziele bei der Einführung waren:
- mehr Orientierung an der klinischen Praxis, von Studienbeginn an
- "vernetztes Lernen", statt ein Fach nach dem Anderen
- Konzentration der Studienabbrüche auf das erste Jahr, an Stelle von vielen Abbrechern während des gesamten Studiums

Um das zu erreichen, wurden folgende Neuerungen eingeführt:
- "Fachhochschul-artiges" Blocksystem mit fix vorgegebenem Stundenplan
- parallel zu den Blöcken stattfindende "Lines" zum Erlernen praktischer ärztlicher Fähigkeiten (Erste Hilfe, Patientenuntersuchung, EKG-Interpretation, Ultraschall,usw.)
- nur eine einzige Prüfung pro Jahr (Summative Integrative Prüfung / SIP) über den gesamten Jahresstoff (im Single-Choice Modus)

So sieht unser Studienplan in einer graphischen Übersicht aus:
Studienplanübersicht
(Klicken zum Vergrößern, Achtung große Bilddatei!)

Man kann sagen, dass einige Ziele, wie vor allem der stärkere Praxisbezug , durchaus erreicht wurden. Überschattet wird das alles aber eindeutig von der SIP 1. Diese hat sich zu einer absoluten Knock-Out Prüfung entwickelt, durch die die Studentenzahl um jeden Preis von ca 1600 auf 600 gesenkt werden muss. Der Stoffumfang ist ein Wahnsinn und die Fragenstellungen muten zumindest teilweise extremst seltsam an. Es werden Details geprüft, die keinerlei medizinische Relevanz haben, aber sehr nützlich sind, um Studenten massiv "auszusieben". Um die SIP 1 zu bestehen, ist neben einer ziemlich großen Portion Glück einfach ein massiver Lernaufwand notwendig. Das "vernetzte Denken" wird dadurch allerdings überhaupt nicht gefördert, sondern einfach nur das sture Auswendiglernen einer Unmenge an Details. Schade eigentlich, das macht viele Vorzüge des neuen Studienplans wieder zunichte.

Warum Medizin studieren?

Dr. Cox aus der Serie "Scrubs" meint, die einzigen Gründe um Medizin zu studieren seien "Chicks, Money, Power and Chicks" ;-) Ganz so ist es bei mir nicht gewesen, meine Beweggründe waren andere:
- Arbeiten mit Menschen und für Menschen ist einfach viel interessanter als z.B. in irgend einem Büro einen Computer zu traktieren.
- Ich war immer schon naturwissenschaftlich interessiert, in der Medizin kann ich das praktisch anwenden
- Beim Roten Kreuz habe ich viele spannende und Interessante Seiten der Medizin kennengelernt

Es gibt allerdings auch einige Beweggründe, die einen keinesfalls zu einem Medizinstudium verleiten sollten:
- Der Wunsch, allen Menschen zu helfen: Der medizinische Alltag ist voll von Menschen, denen man nicht mehr helfen kann. Wer damit nicht klar kommt, wird als Mediziner nicht sehr glücklich werden.
- Die Hoffnung auf Dankbarkeit: Auch wenn sich dieses Gerücht hartnäckig hält, auch Patienten sind Menschen wie alle anderen auch. Und sie sind nur in den allerwenigsten Fällen dankbar, in der Regel sind sie ungeduldig und unzufrieden, so wie wir alle eben sind.
- Der Wunsch nach hohem Einkommen: Bis man als Arzt halbwegs anständig verdient vergehen viele lange Jahre. Es gibt einfachere und schnellere Methoden ans große Geld zu kommen

Medizinische Links

Medizinische Universität Wien - mit Studienplanführer, Prüfungsergebnissen,usw.
AKH Wien - mit Links zu allen Universitätskliniken, Instituten,...
MCW-Portal - Studentenforum zum neuen Studienplan